Klein aber oho

AMMV-Kurs mit Duro und MB G 300 Samstag 18. Februar 2023

Schlussendlich waren es zwar nur G300, weil die 2 bis 3 DURO zuerst in Emmen hätten gefasst werden müssen. In Othmarsingen standen zwar genug Duro herum und scharrten mit den Vorderreifen am Boden, weil sie sich auf einen Einsatz mit uns freuten (vergeblich). “Aber mir wei nid grüble”, schliesslich sind die G300 ja auch sehr interessante Fahrzeuge.

Wir trafen uns – 1 Frau / 15 Mann – um 8:00 Uhr im ALCO und wurden von den beiden Co-Leitern Sandro und Adrian im Truppengebäude empfangen. Nach der nötigen Administration orientierten sie uns über den Tagesablauf. Sie verteilten das vorbereitete Kartenmaterial und stellten die beiden Halbtages-Routen vor.

Dann ging’s hinaus zum Fassen der Fahrzeuge, die schön aufgereiht auf dem Hauptplatz bereit standen (vielen Dank an die zuständigen Leute des ALCO).

Schon bald fuhren die ersten los in Richtung Ammerswil. Aber noch vor dem Dorfrand links bereits auf Fahrwege mit “knirschen unter den Rädern”. Hinein in Wälder, im zick wieder hinaus und mit zack wieder hinein. Zwischendurch natürlich auch mal auf Strassen und durch Ortschaften, dann wieder Feldwege. Und so weiter, und so fort.

Zum Glück war ich der Fahrer und nicht der Kartenleser. Das wäre nicht gut gekommen. Ich hätte wohl schon bald ein grüsliges Gehürsch gemacht. Aber mit Ronny hatte ich ja nicht nur einen hochrangigen, sondern einen der besten Navigatoren an meiner Seite.

Das funktionierte ausgezeichnet, z.B. so: “In 50 Meter nach leichter Rechtskurve ein Ypsilon, da fahren wir links” und weiter: “Nach 1.5 km immer geradeaus im Wald bis zu einer Kreuzung mit Strasse, wir fahren links” “jetzt etwa 4 km auf dieser Strasse bis unter der Hochspannungsleitung hindurch, kurz danach Abzweigung rechts auf Waldstrasse” “nach 80 m am Wasserreservoir vorbei, 500 m zum Dreieck-T, geradeaus”

Als Fahrer, der die Gegend nicht sehr gut kennt, habe ich doch hin und wieder ein Aha-Erlebnis gehabt: Ja, in Oberkulm waren wir doch vor vielen Jahren in einem WK einquartiert.

Jetzt aber fuhren wir mit den G 300 wieder auf schmalen Wegen weiter. Aber plötzlich trafen wir in einem T auf den höchsten Punkt der Böhler-Strasse und zweigten nach links ab Richtung Schöftland.

Ganz kurz bin ich jetzt in der Erinnerung wieder unterwegs in einem Saurer M6 (Jahrgang 1939, 3 Achsen, 85 PS (was gibt’s da zu lachen?), mit Artilleriekanone am Haken (etliche Tonnen schwer, Kaliber 10.5 cm). Dazu auf der Ladebrücke eine Gruppe von 6-8 Kanonieren und neben mir in der Kabine ein Unteroffizier. Geschwindigkeit hinauf: etwa 10 bis 15 km/h. Und hinunter? Bloss nicht schneller !

Aber jetzt wieder weiter mit dem G300 (184 PS !): Über Üerkheim und Bottenwil rechts durch die Wälder nach Zofingen und nicht durch Wälder nach Strengelbach. Nacher auf Waldstrassen bis zum Restaurant Fennern (www.gasthof-zur-fennern.ch).

Wir sind etwas früher eingetroffen als geplant und ein paar andere sind auch schon da. Draussen an der Sonne im Windschatten der Hausmauer nutzen wir die Zeit für einige interessante Diskusionen. Als alle eingetroffen sind, bittet uns der Wirt hinein. Ein langer Tisch ist für uns vorbereitet. Zuerst gibt’s einen Salat, als Hauptgang Fondue mit kleinen Beilagen und nachher noch ein feines Dessert.

Gut verpflegt machen wir uns auf die Rückreise. Aber auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Zuerst über eine fast geschlossene grosse Schlaufe erreichen wir auf Wald- und Nebenstrassen Vordemwald. Weiter auf Strassen nach Rothrist – Oftringen – Walterswil SO – um Safenwil herum – und wieder für die nächsten mehr als 10 km in Wäldern bis Aarau.

Durch die Stadt, über die neue Aare-Brücke, hinauf aufs Benkerjoch – und nein, nicht hinunter – sondern noch weiter hinauf, bis dann der Weg doch wieder abwärts führt, am Wiwäggupf (das gibts, steht so in der Karte) vorbei und irgendwie nach Herznach.

Unterdessen ist die Zeit schon recht fortgeschritten und wir denken an eine Abkürzung nach Othmarsingen. Als uns nach Zeihen die Autobahn-Einfahrt Effingen “sehr nahe emtgegen kommt” überlegen wir nicht mehr lange und stellen den Blinker nach rechts.

Wir sind nicht die ersten im ALCO – Sandro und Adrian sind schon da. Wir können tanken und den Wagen in der einen Anlage waschen. Alle andern Wasser-Aussenzapfstellen sind wegen der Kälte trockengelegt.

Nach und nach kommen auch die andern Teams zurück. Als alle den Marschparkdienst erledigt haben, treffen wir uns zur Schlussbesprechung im Truppengebäude.

Mit grossem Applaus bedanken wir Teilnehmer uns bei den beiden Kursleitern Junior-Chef Sandro und Senior-Chef Adrian. Wir freuen uns auf weitere “Klein, aber oho”.

Nachsatz:

Das “oho” hatte natürlich nicht nur bei mir schon ein wenig Erwartungen geweckt, dass die G300 ihre ausgezeichneten Fähigkeiten würden beweisen können. Mit Allradantrieb, Geländegang, 1, 2 oder 3 Differential-Sperren (und allenfalls noch 2 oder 4 Ketten). Aber wer konnte schon bei der Planung vor Monaten ahnen, dass wir uns am 18. Februar 2023 bei schönstem Wetter auf staubtrockenen Wegen und Strassen bewegen würden ?

Hans Winiger

Kollektiv-Fahrschule vom Samstag, 1. Oktober 2022

Es war noch dunkel und regnerisch, als sich morgens um 7 Uhr eine muntere kleine Truppe von 20 Begeisterten vor dem Eingang des Armeelogistikcenter Othmarsingen versammelten. Auch einige «uniformlose» Jungmotorfahrer waren mit dabei um einen spannenden Tag mit uns zu verbringen. Nach der Begrüssung durch Ronny wälzten wir uns alle durch ein mehrseitiges Formular, welches auch mehrmals unterschrieben werden musste. Gemeinsam haben wir aber die verschiedenen Punkte angeschaut und somit konnte jeder sein Formular abgeben, es soll ja alles seine Richtigkeit haben.

Ronny erklärte uns nochmals ausführlich, was alles zu beachten ist, bevor wir mit den Fahrzeugen das Logistikcenter verlassen. Wichtig für unsere Sicherheit ist natürlich der Zustand des Fahrzeuges (stehen manchmal über längere Zeit draussen der Witterung ausgesetzt). Aber auch die Dimensionen, vor allem wenn man im Alltag eher mit kleineren Fahrzeugen unterwegs ist. Für diese Punkte hatten wir genügend Zeit, denn ab 9.30 sollte erst das erste Fahrzeug die Ausfahrt Richtung Strecke passieren. Die Teams waren schnell gebildet, alle machten sich auf den Weg zu den jeweiligen Standorten. Yves und ich fanden nach kurzer Suche auch die für uns bereitgestellten beiden Duros. Zuerst musste aber noch ein anderer weggestellt werden. Aber heute geht’s ja ums Fahren, und da stellt man doch gerne ein Fahrzeug um…

Die Fahrzeugkontrolle lief ohne Probleme, Öl sowie Kühlwasserstand OK und auch die Bremsprobe auf einer freien, breiten Fahrbahn verlief so wie wir es uns gewünscht hatten. Wir entschieden uns, die einzelnen Manöver verteilt im Logistikcenter durchzuführen. Seitwärts parkieren, rückwärtsparkieren sowie die Spurgasse (die Regenrinnen am Waschplatz waren dafür sehr geeignet) haben super geklappt! Danach wollten wir rückwärts an ein Hindernis fahren. Yves und ich hatten beide Mühe die Distanz einzuschätzen. Vibrierende Rückspiegel, das schlechte Wetter und die Lichtverhältnisse beeinflussten die Sicht stark, so dass anstatt der Armlänge immer noch ein Kleinwagen dazwischen gepasst hätte! Aber lieber so, wie «… Liebe Mobiliar…»

Wir fühlten uns aber beide fit für die Strecke, und so starteten wir Richtung Autobahn, wo wir bis Mägenwil die A1 nahmen um Othmarsingen zu umfahren. Dann gings auf der Hauptstrasse Richtung Mellingen, Baden, wieder auf die Autobahn bis Wettingen. Von dort weiter via Hauptstrasse bis nach Otelfingen, wo bereits schon der Kaffehalt war und wir uns mit einem Kaffi und Gipfeli stärken konnten. Diese Stärkung brauchten wir, denn der nächste Abschnitt via Boppelsen und Regensberg ist schmal und kreuzen erfordert, je nach Können des entgegenkommenden Verkehrsteilnehmers, schon ein wenig Geschick! Via Dielsdorf, Steinmaur, Bachs, Fisibach fuhren wir in Bülach wieder ein Stück auf die Autobahn. Wie schön doch diese malerische Strecke bei sonnigem Herbstwetter gewesen wäre!  Angekommen beim Flughafen Kloten, parkierten wir auf einem grosszügigen Parkfeld, um zu Fuss die letzten Meter bis zu unserem Mittagessen zu gehen. Gratis Parkieren am Flughafen Zürich, sowas muss man doch geniessen! Inmitten grosser Lagergebäude und vielen Rampen und Lastwagenparkplätzen befand sich unser Imbiss – JJ`s Frachtgrill. Unter der Woche sicher gut von vielen Chauffeuren besucht und geschätzt, waren wir die einzigen Gäste. Wir genossen als Menu einen grünen Salat, ein feines Piccata und zum Dessert konnte sich jeder noch eine Glace nehmen- Ich entschied mich aber lieber für einen wärmenden und wachmachenden Kaffee. Die weitere Route führt uns schliesslich durch die Stadt Zürich, da ist Aufmerksamkeit gefragt, viel Verkehr, Fussgänger, Fahrräder und komische graue Kasten, welche ungefragt schöne Portraitfotos machen. Aber erst mal- Danke an JJ`s Frachtgriill für das feine Zmittag!

Über Land, durch Wälder und entlang von Wiesen chauffierten wir unseren Duro von Kloten via Nürensdorf, Winterthur in Richtung Brüttisellen, Zürich. Ich genoss die Route auf dem Beifahrerplatz. Dieses Gebiet kannte ich so nicht, schliesslich fährt man die Route meistens auf der Autobahn, mal schneller, mal langsamer…

Vor den Toren Zürichs war ein waches Auge gefragt, denn viele Wege führen nach Rom, oder eben daran vorbei. So hatten auch wir das Vergnügen, durchs Seitenfenster ein paar Kameraden zu winken, da wir wohl die falsche Spur erwischt hatten. Wir konnten aber unser Fahrzeug schnell wieder in Richtung der geplanten Strecke wenden, als auch schon der nächste wohl falsch abgebogene uns entgegenkam… Um die Blitzer mussten wir uns aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens keine Gedanken machen. Wir hatten eher Zeit uns die Tunnelsanierungen auf der Strecke genauer anzuschauen und uns für die Zukunft die Standorte der ominösen, grauen Kasten zu merken. Für mich persönlich war die Fahrt durch Zürich ein wenig «weiter oben» aber viel entspannender als im normalen PW.

In meinem Kollegenkreis gibt’s den Spruch «das schönste an Zürich ist der Wegweiser aus der Stadt» und so verliessen auch wir in Richtung Schlieren, Mutschellen die City. Die weitere Route führte uns via Bremgarten, Fi-Gö nach Niederwil, wo wir eigentlich nach Hägglingen abbiegen sollten. Nur war da so ein LKW Fahrverbot, und wir entschieden uns via Wohlen nach Hendschiken und Othmarsingen zu fahren.

Bereits war das Ende der Ausfahrt erreicht, und wir füllten unseren Diesel und ADblue Tank beim Eingang auf. Beim Waschplatz wurde trotz des Regenwetters das Fahrzeug gewaschen, im «schärme» die Scheiben innen geputzt und der Fussraum gewischt. Selbstverständlich, dass wir die Fahrzeuge in einem Super Zustand zurückgeben! Auch wurden Sündenregister, Protokolle und das Fahrbuch im Duro nachgetragen. Nach dem Eintreffen aller Teilnehmer trafen wir uns nochmals alle im Kursraum, um den Tag Revue passieren zu lassen. Ohne Schäden und (hoffentlich) ohne ungewollte Fotos ging wieder eine tolle Kollektivfahrschule zu Ende.

 Herzlichen Dank auch nochmals von meiner Seite an Ronny und sein Team, welche diesen Tag organisiert hatten! Ich hänge nun meine Uniform wieder in den Schrank, und verabschiede mich.

«esch super gsii, freu mi ufs nöchschte mol! «

Markus Hollenstein

AMMV 2-Tagesfahrt 19. / 20. August 2022

Pünktlich standen am Freitagmorgen 06:30 Uhr 23 bunt bekleidete Teilnehmer sowie das OK-Team bereit, alle voll motiviert.

Die Befehlsausgabe verlief erstaunlich kurz und so konnten die Fahrzeuge zügig inspiziert, die technischen Dokumente ausgefüllt und nach dem Einstellen der passenden Sitzposition bereits die Strecke in Angriff genommen werden.

Die 7 Iveco LKW und 5 Mercedes G machten allesamt einen guten Eindruck, abgesehen von einer fehlenden Rückspiegel-Verkleidung.

Die Dokumente und Karten, die uns Fahrern abgegeben wurden, waren sehr hilfreich. Ein grosser Teil der Strecke war auf dem Kartenmaterial bereits vorgängig markiert worden, somit konnten wir gleich loslegen und via Mutschellen, Albis, Türlersee Richtung Sihlbrugg fahren. Die Wettergötter bescherten uns herrlich intensiven Regen. Herrlich, weil die Landschaft dieses Nass doch so dringend benötigt. Dieses Wetter sollte uns den ganzen Tag begleiten und auch landschaftlich folgten wir den nassen Stellen: dem Ägerisee entlang in den Kanton Schwyz und dessen Hauptstadt. Unser nächster Halt war im Muotathal eingeplant. Zum Mittagessen trafen wir uns zuhinterst im Bisisthal. Das Restaurant Schönenboden hatte für uns fein gekocht. Und um das Dessert abzurunden, wurde uns noch eine Überraschung präsentiert.

Wetterprophet Peter Ulrich, genannt “Jöri”, gab uns Einblick in die “wissenschaftliche” Arbeit der Muotathaler Wetterschmöcker und seiner weltbekannten Gilde.

Um das Mysterium Wetter zu verstehen, werden “zuverlässige” Daten aus Ameisenhaufen, Schneebällen, sezierten Tannzapfen und Beobachtungen an speziellen christlichen und heidnischen Los- und Schlüsseltagen erhoben. Mit diesen Daten lässt sich eine “genaue” Vorhersage erstellen, die zweimal jährlich präsentiert wird. Zur aktuellen Wetterprognose lässt sich Folgendes sagen:                         

“Wenn es morgens hell und klar ist, ändert das Wetter oder bleibt wie`s ist”

Gestärkt und voller Tatendrang wurde zum Aufbruch geblasen. Unser “betriebseigener Alphornbläser” erfüllte diese Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit. Ihm gebührt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Beeindruckt von den Wassermassen und der Natur, nahmen wir den Pragelpass unter die Räder und weil wir noch nicht genug hatten, wurde auch der Klausenpass noch bezwungen. Der Regen hatte auch hier seine Vorteile, hat es doch in der Regel an schönen Tagen viele “Rindviecher” und ” Velo-schlunggi ” auf solchen Strecken. An diesem Tag waren, dank dem miesen Wetter, die sympathischen Vierbeiner in der Mehrzahl.  

Dem Servicepersonal im Restaurant auf dem Klausenpass fiel wohl ein Stein vom Herzen, als wir uns im strömenden Regen zu einem Halt entschlossen. Wir waren wohl an diesem verregneten Tag die einzigen Gäste. Hätte uns nicht die Pflichterfüllung aus dem Restaurant getrieben, so wären wir gerne noch länger geblieben. Aus Sicht des Schreibenden sind Imagepflege und der Kontakt zur Zivil-bevölkerung elementare Eckpfeiler der militärischen Akzeptanz.

Ab Erstfeld durften wir noch einige km auf der Gotthardautobahn fahren, allerdings fuhren wir nicht in den Süden, sondern nahmen die Ausfahrt Göschenen. Der kurze Boxenhalt auf dem Bahnhof diente lediglich dazu, das Postauto nicht am regulären Betrieb zu hindern. Die weitere Tour zur Göscheneralp hatte es nochmals in sich und war fahrerisch ein Leckerbissen.

Das Gasthaus Göscheneralp bot uns die perfekte Herberge und wir konnten uns bei Alphornklang, einem fantastischen Panorama und dem Lichtspiel des aufklarenden Himmels erfreuen.

Bei feinem Essen, toller Gastfreundschaft und angeregten Gesprächen verflog die Zeit und um 23:00 Uhr ging dann endlich auch der Schreibende ins Bett.

Zweiter Tag Samstag 20. August

Mit stimmigem Geläute der Kapellenglocken und anschliessendem Alphornvortrag durften wir den wunderschönen Tag begrüssen. Das schöne Wetter und das vorzügliche Frühstück rundete den Start in den Tag ab.

Um 08:00 Uhr starteten wir die Motoren. Der abschliessende Tourverlauf ist schnell erzählt: Drei Pässe galt es noch zu befahren. Zum Ersten den Sustenpass und im Anschluss den Brünig. Nach der Ausfahrt Sarnen kam dann das Schlussbouquet, der Glaubenberg verlangte nochmals unsere volle Konzentration. Die Mittagspause fand auf der Entlebucher Seite, an einer schönen Lichtung neben der Strasse, statt. Adi und seine Mannschaft bereiteten uns auf dem “Kampfgrill 22” eine perfekt grillierte Bratwurst zu. Der Rest der Strecke führte uns auf schnellstem Weg zurück nach Othmarsingen.

Das obligate Auftanken, Waschen, Reinigen und Ausfüllen vom Zustands-Rapport verlief zügig. Die abschliessende Manöverkritik ergab Folgendes:

Keine wirklichen Probleme, sowohl bei der Truppe wie auch beim Material. Ausnahme: ein Mausloch grosses Loch an einer Wagenplane.

Adi äusserte noch seine Bedenken über das zum Teil “zügige Tempo”. Aus Sicht des Schreibenden könnte das auch ein Indiz für die gute Beherrschung des Fahrzeuges sein. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass einige Teilnehmer an ihre Grenzen kamen. Eine gute Selbsteinschätzung und die gegenseitige Unterstützung sind deshalb unerlässlich. Gegen 16:00 Uhr verabschiedeten wir uns, müde, aber glücklich.

Zum Schluss möchte ich mich bei den Organisatoren bedanken. Alles war bestens organisiert, eine super tolle Tour, das habt Ihr wirklich super gemacht! Ich freue mich schon aufs nächste Mal, herzlichen Dank.

Christian Meier

Veteranenreise vom 18. Mai 2022

Endlich nach drei Jahren durften wir uns wieder zum Ausflug versammeln. Eine Seuche der besonderen Art hatte dies in den letzten zwei Jahren verhindert. Vorgesehen war eine Reise in die Stadt Zürich. Einerseits zum Zoo und andererseits ins Trammuseum. Leider mussten wir den Zoobesuch aufgeben. Als ideales Ersatzprogramm fand ich das „Aargauisch Kan-tonale Weinbau Museum Tegerfeden“

Am Mittwochvormittag so gegen 07.00 h trafen wir uns beim Treffpunkt, bestiegen den Car und fuhren bei herrlichstem Sonnerwetter zum Z’morge-Kaffee nach Siggenthal Station ins Schneider. Nachdem alle einen Gipfel und einen Kaffee hatten, wurde noch der Obulus entrichtet, damit ich auch bezahlen konnte.

Hernach fuhren wir weiter nach Tegerfelden zur Kirche und zum Parkplatz des Weinbau- Museums. Ein paar wenige Meter gings zum Museum hinauf, wo wir von Bruno Nyffenegger empfangen wurden. Bruno ist ein wahrer Erzählkünstler; es würde zu weit führen auch nur ansatzweise etwas hier auf zu schreiben. Für alle die nicht dabei gewesen sind, lohnt sich ein Besuch mit Führung, es ist wirklich interessant.

Jetzt doch noch einige Worte zum Museum und den Ausstellungen: Es handelte sich ursprünglich um die Weissweintrotte, die seit den 30er Jahren des 20.Jahrhunderts nicht mehr gebraucht und in den 70er Jahren zum Museum umfunktioniert wurde. Durch mehrere Umbauten und Modernisierung entstand das heutige Museum.

In der Ausstellung stehen alte Geräte die noch funktionieren. So hat es einen Motor der eine Transmission antreibt die eine Ständerbohrmaschine, eine Hobelmaschine und weitere Geräte antreiben könnte. Die Ständerbohrmaschine besteht fast ausschliesslich aus Holz und wenig Metall.

Die Laufräder für das Sägeband sind baugleich wie Wagenräder aus Holz.

Es wird auch das Handwerk des Küfers dargestellt. Ein Weinfass „Barrique“ kann man nur wenige male mit Wein befüllen, dann muss es getauscht werden. Im zweiten Leben werden dann darin meist Brandtweine nach gereift.

Eine weitere Ausstellung besteht aus lauter Flaschenöffnern der vergangenen Zeit, zum Teil sehr alt.

Weiter wird gezeigt wie die Vögel aus den Weinbergen vertrieben wurden oder werden. Hier hat es Gegenstände, die heute wohl nicht mehr in Frage kämen. So zum Beispiel ab-schiessen oder verjagen mittels Schreckschuss.

Im Erdgeschoss befindet sich eine alte Trotte, die mittels Hebelrohr aufgezogen wurde um neue Holzstücke für die Pressung ein zu legen.

In einer Ecke stehen zwei Brennereien. Die eine ist aus jüngerer Zeit und noch funktions-fähig, wird aber nicht mehr benutzt. Die andere stammt aus der Zeit, als noch recht viel schwarz gebrannt wurde. Sie ist nicht mehr einsatzfähig.

Am Schluss versammelten wir uns im Weinkeller um einen Schluck Weisswein zu geniessen. Ich glaubte nicht, dass man von nur einem Becher Weisswein so eine kräftige Stimme haben kann wie es uns Bruno Bütler zum Besten gab.

Hier noch eine kurze Episode die uns Bruno Nyffenegger erzählte: Ein Ortsbürger und Museumsliebhaber hatte keine Nachkommen und keine Verwandten, denen er sein Vermögen weitergeben konnte. Mit seinem Tode erbte das Museum einen sehr stattlichen Betrag, mit der Bitte „etwas Gutes“ am Museum zu machen.

Nur was tut man mit soviel Geld? Man finanziert ein Gutachten, um herauszufinden was am gescheitesten mit dem Geld zu geschehen hat. Und findet tatsächlich heraus, dass der Name des Weinbaumuseums ins Englische übersetzt werden muss.

Ich bin mir nicht so sicher, dass dieses Vorgehen auch den Mäzen gefreut hätte.

Nach einer gemütlichen Runde verschoben wir uns nach Zürich. Im Restaurant Burgwies assen wir vorzüglich zum Mittag. Das Restaurant befindet sich vis à vis des Trammuseums

Pünktlich um 14.00 h trafen wir uns im Trammuseum um den Ausführungen von Frau Sarah Lüssi zu folgen. Das Museum gehört der Stadt Zürich und wird von Ihrem Verein betrieben. Die Fahrzeuge sind fast alle revidiert und gewartet und könnten eingesetzt werden.
Die älteren Fahrzeuge haben jeweils auf beiden Seiten Türen und können in beide Richtungen fahren. An den Zielorten musste jeweils der Stromabnehmer auf die andere Wagenseite gewechselt werden. Dazu waren der Fahre und der Billeteur notwendig. Der eine musste den Stromabnehmer von der Leitung trennen, und der zweite musste mit dem Gegenseil die Richtung ändern. Der Stromabnehmer war damals mit einer Rolle ausgerüstet welche die Fahrleitung halbwegs umfasste. Damals waren die Linien mit nur einem Geleise ausgerüstet, das in beide Richtungen befahren wurde. Zwischen den Stationen wurden Ausweichstücke gelegt, damit die Trams aneinander vorbei kamen. Das wurde mit dem dichteren Fahrplan immer schwieriger.

So wurden dann immer mehr Strecken mit doppelt belegten Schienen gebaut. Die Türen auf der linken Seite wurden nicht mehr eingebaut. Als bis in die 70er Jahre Tramführer und Billeteur auf den Zügen waren, kontrollierten sich diese beiden gegenseitig. Es musste stets die Uniform korrekt getragen werden und die Krawatte musste eng sitzen und der oberste Knopf musste stets geschlossen sein. Auch durfte der Tramführer maximal 30 km schnell sein, sonst wurde er gemassregelt oder bekam einen Verweis. Die Arbeitsbedingungen waren damals recht streng.

Frau Lüssi erzählte als ob sie selber dabei gewesen wäre. Ihr Lieblingstram – das Liseli – stellte sie mit so viel Liebe vor, dass man durchaus annehmen könnte sie sei damit jahrelang gefahren.

Am Schluss der Ausführungen kam Frau Lüssi noch auf die Zukunft des Trammuseums zu sprechen. Die Platznot ist enorm. Die Fahrzeuge, die jetzt nach und nach ins Museum kommen, sind viel zu lang, als dass sie rein passen. Es werden dringend neue Möglich-keiten gesucht um die Trams unter zu bringen. Auf die Strasse können diese Fahrzeuge nicht gestellt werden. Die Gefahr von Vandalismus und Sprayereien ist viel zu gross.

Also, wer eine Möglichkeit hat, soll sich bitte bei Frau Lüssi melden!

Ich hätte ihr noch lange zuhören können.

In der „Gründerzeit“ der Trams waren alle Linien „Privatlinien“ die von unterschiedlichen Körperschaften getragen und unterhalten wurden. Ganz zu Beginn der Trams wurden diese von zwei Pferden gezogen, entsprechend waren die Geleise etwas breiter als sie heute sind. Auch die Farbe der verschiedenen Trams waren unterschiedlich. So gab es gelbe, grüne und rote Fahrzeuge, die die verschiedenen Körperschaften darstellten. Mit der Zeit wurden auch Tramlinien wieder aufgegeben um diese mit Bussen zu bedienen.

In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es Bestrebungen, die Tramlinien ganz zu ersetzten. Der Lärm war damals sehr störend; vor allem das gequitsche in den Kurven.

Nach dem ausgiebigen Museumsbesuch reisten wir nach Mettmenhasli zum Zvieri ins Restaurant Neuhaus. Es ist ein unscheinbares Beizli wie es im Buche steht. Es hat Platz sodass man sich wohl fühlt, und die Speisekarte ist zwar klein, aber oho. Für einen Zvieri gibt es viel und reichlich.

Es wurde noch recht fachgesimpelt und diskutiert. Jeder hat wohl seinen Beitrag dazu geleistet. Nachdem die meisten sich gütlich verköstigt und bezahlt hatten, fuhren wir mit dem Car wieder zum Ausgangspunkt zurück und waren sogar eine halbe Stunde eher zurück als im Programm beschrieben wurde. Das ist auch mal was neues.

Für den nächsten Veteranenausflug habe ich den Reisetag nicht unbedingt auf den Mittwoch gelegt, wir wollen eben etwas ganz besonderes unternehmen.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine ruhige Zeit und bis bald

euer René Graf

Bericht Fahrtrainingskurs 22/1

Am 30.05.2022 trafen wir uns an einem wolkenverhangenen Morgen für den FTK 22/1. Da an diesem Morgen beim ALCO der Wasserschieber ausgewechselt wurde und daher auf dem Platz kein fliessendes Wasser vorhanden war, trafen wir uns unter dem Dach der Tankstelle zu einem kurzen Briefing. Mit anwesend war ein Grüppchen von Jungmotorfahrern, welche auf die Teams verteilt wurden.

Beim Fassen der Fahrzeuge staunten viele von uns nicht schlecht, als wir realisierten, dass es STEYER Lastwagen waren. Meine letzte Fahrt mit einem STEYER war doch schon 2-3 Jahre her. Zum Glück war mein Team-Kollege Kevin erst noch vor kurzem mit einem STEYER gefahren und ich hatte meinen Behelf ‘STEYER – Neue Generation’ dabei.
So kam es, dass wir zusammen mit unserem Jung-Motorfahrer Nik, Richtung Kartbahn Wohlen zum Kaffeehalt losfuhren.

Nach dem Kaffee fuhren wir das schöne Freiamt hoch, vorbei an blühenden Bäumen, via Sarmenstorf, Fahrwangen, Buttwil bis nach Muri. Über den Lindenberg ging es weiter via Müswangen, Hitzkirch, Hochdorf, Hildisrieden nach Emmenbrücke.

Unsere grossen Fahrzeuge deponierten wir im dortigen ALC. Die Jung-Motorfahrer bekamen noch die Gelegenheit auf dem abgesperrten Gelände des ALC einige Runden zu drehen. Anschliessend verschoben wir mit zwei DUROS II für das Mittagessen nach Emmen. Der neuer Mannschaftsaufbau mit integriertem Überrollschutz und 4-Punkte-Gurtsystem gab viel zu reden. Das korrekte Anlegen der 4-Punkte-Gurten gab viel zu lachen.

Nach einem feinen Mittagessen und dem vom Wirt gespendeten Dessert ging es zurück zu unseren STEYER.

Der Rückweg führt uns danach über Wolhusen – Willisau – Zell – St. Urban – Zofingen – Uerkheim – Schöftland – über den Böhler nach Unterkulm und weiter via Teufenthal – Dürrenäsch nach Seon und zurück durch Lenzburg zum ALCO. An dieser Stelle möchte ich den Organisatoren, Christoph  und Yves, ganz herzlich für die gelungenen Fahrschule danken.
Wie immer war der Kurs sehr abwechslungsreich und interessant.
Bericht von Thomas Rothlin

Kollektivfahrschule 2/21

An einem nebligen Herbstmorgen trafen sich 13 Teilnehmer, schon fast in einem familiären Rahmen, zur Kollektivfahrschule 2/21 im ALCO. Alle waren gespannt zu erfahren, wo uns die heutige Tour wohl hinführen würde.

Zuerst fuhren wir via Dottikon und Hägglingen durch das Reusstal, wo uns bereits in Mettmenstetten die Sonne begrüsste. Sie würde uns für den Rest des Tages begleiten.

Von Baar ging es weiter Richtung Schindellegi, vorbei am Gefängnis Bostadel über eine schöne Panoramastrasse mit Sicht auf den Zürichsee.

Nach einem kurzen Abstecher über Autobahn fuhren wir via Reichenburg, Wald/ZH, Fischenthal in Richtung Hulftegg.
Ab Steg führte eine anspruchsvolle Strecke über die Hulftegg via Mühlrüti, Fischingen hinauf nach Sternenberg, wo wir in Manzenhub im Restaurant Heuboden Bratwurst an Zwiebelsauce mit Röschti geniessen durften. Auch ein feines Dessert durfte natürlich nicht fehlen.

An dieser Stelle darf nicht unerwähnt bleiben, dass das Gros der Teilnehmer geduldig auf zwei Kollegen warteten, welche das Örtchen Sternenberg mit einer Sternfahrt verwechselt hatten und erst nach einem Abstecher nach Bauma im Restaurant Heuboden eintrafen.
Es wird gemunkelt, dass der ältere der Beiden, den Jüngeren zu einem Kartenlese-Kurs anmelden wolle.

Nach dem feinen Mittagessen ging es weiter via Aadorf – Ellikon am Rhein – Flaach – Rorbas über Glattfelden und Kaiserstuhl bis nach Bad Zurzach. Von dort über Würenlingen und Brugg zurück in das ALCO.

Ich möchte im Namen aller Teilnehmer den beiden Organisatoren Ronny Frik und Adrian Speckert noch einmal für diese tolle Tour danken. Wieder ist es den beiden gelungen eine abwechslungsreiche, teils anspruchsvolle Fahrt durch eine schöne Gegend der Schweiz zusammen zu stellen.

Thomas Röthlin

Bericht der 2-Tagesfahrt vom 20./21. August 2021

Nacheinander rollten die Lastwagen aus dem Logistikcenter in Othmarsingen. Dies war der Startschuss für die diesjährige 2-Tagesfahrt. Los ging es in Richtung Innerschweiz, Brunnen, Axenstrasse und wieder auf der Autobahn zum Gotthard.
Doch kurz vor dem Tunnel verliessen wir die langweilige Autobahn und bald darauf schlängelten wir uns die Strasse durch die Schöllenen hinauf nach Andermatt. Weiter ging es über den Oberalppass hinunter nach Disentis und anschliessend bezwangen wir den Lukmanierpass. Auf der luftigen Passhöhe am See genossen wir im schönsten Sonnenschein eine warme Suppe mit Spatz und bekamen sogar einige sehr interessante Erklärungen zu den umliegenden Minenwerfern zu hören.
Nach dieser wunderbaren Stärkung fuhren wir los ins Tessin hinunter, wo der nächste Pass, der San Bernadino auf uns wartete. Nach einer kurzen Strecke auf der geraden Autobahn wand sich die Passstrasse den Berg hinauf. Wir fuhren natürlich nicht durch den Tunnel, sondern über den Pass. Nachdem diese Hürde ebenfalls erfolgreich bezwungen wurde, trennte uns unten in Thusis – Tiefenkastel nur noch der Julierpass für die schweren Lastwagen (wegen der Höhe) bzw der Albulapass für den Duro von der Endstation für diesen Tag. Wir durften in S-chanf in der Militäranlage übernachten. Als wir eintrafen duftete es schon sehr gut aus der Küche. Wir genossen ein sehr leckeres Abendessen mit unserem Gast, dem Bürgermeister von S-chanf. Erläuterungen zu dem Dorf, der Umgebung und dem Rätoromanischen rundeten den Abend ab.
Der nächste Tag startete früh, wir hatten eine lange Strecke zu fahren. Natürlich waren wieder einige Pässe dabei. Der Ofenpass führte uns mitten durch den wunderschönen Nationalpark. Nach der Abzweigung unten in Sta. Maria Müstair und viele Kurven später befanden wir uns auf der Passhöhe des Umbrailpasses, für uns „Grüne“ aber eine Sackgasse. Kurz vor der italienischen Grenze parkierten wir die Lastwagen und genossen den Blick auf die Alpen.
Zum Mittagessen trafen wir uns wieder in S-chanf. Dies bedeutete, dass wir den gleichen Weg zurückfuhren, nochmals durften wir die wundervolle Aussicht geniessen. „Unser“ Küchenchef Walter Bruder und seine Kameraden in der Küche oder auf dem Küchen-LKW zauberten erneut ein wunderbares Essen. Herzlichen Dank.
Danach mussten wir leider schon wieder in Richtung Aargau fahren und der letzte Pass dieser Tour wartete darauf, von uns befahren zu werden. Nach dem Flüelapass ging es auf direktem Weg nach Othmarsingen, wo die Tour leider endete.
8 verschiedene Pässe, 750 km, 4 wunderbare Mahlzeiten und unzählige Erinnerungen – das war die diesjährige 2-Tagesfahrt.
Vielen Dank an Dominic Berz, der zwar zum ersten Mal eine 2-Tagesfahrt plante, diese Aufgabe jedoch mit Hilfe von Adrian Speckert hervorragend gemeistert hat.

Sina Jaschek