AMMV-Kurs mit Duro und MB G 300 Samstag 18. Februar 2023
Schlussendlich waren es zwar nur G300, weil die 2 bis 3 DURO zuerst in Emmen hätten gefasst werden müssen. In Othmarsingen standen zwar genug Duro herum und scharrten mit den Vorderreifen am Boden, weil sie sich auf einen Einsatz mit uns freuten (vergeblich). “Aber mir wei nid grüble”, schliesslich sind die G300 ja auch sehr interessante Fahrzeuge.
Wir trafen uns – 1 Frau / 15 Mann – um 8:00 Uhr im ALCO und wurden von den beiden Co-Leitern Sandro und Adrian im Truppengebäude empfangen. Nach der nötigen Administration orientierten sie uns über den Tagesablauf. Sie verteilten das vorbereitete Kartenmaterial und stellten die beiden Halbtages-Routen vor.
Dann ging’s hinaus zum Fassen der Fahrzeuge, die schön aufgereiht auf dem Hauptplatz bereit standen (vielen Dank an die zuständigen Leute des ALCO).
Schon bald fuhren die ersten los in Richtung Ammerswil. Aber noch vor dem Dorfrand links bereits auf Fahrwege mit “knirschen unter den Rädern”. Hinein in Wälder, im zick wieder hinaus und mit zack wieder hinein. Zwischendurch natürlich auch mal auf Strassen und durch Ortschaften, dann wieder Feldwege. Und so weiter, und so fort.
Zum Glück war ich der Fahrer und nicht der Kartenleser. Das wäre nicht gut gekommen. Ich hätte wohl schon bald ein grüsliges Gehürsch gemacht. Aber mit Ronny hatte ich ja nicht nur einen hochrangigen, sondern einen der besten Navigatoren an meiner Seite.
Das funktionierte ausgezeichnet, z.B. so: “In 50 Meter nach leichter Rechtskurve ein Ypsilon, da fahren wir links” und weiter: “Nach 1.5 km immer geradeaus im Wald bis zu einer Kreuzung mit Strasse, wir fahren links” “jetzt etwa 4 km auf dieser Strasse bis unter der Hochspannungsleitung hindurch, kurz danach Abzweigung rechts auf Waldstrasse” “nach 80 m am Wasserreservoir vorbei, 500 m zum Dreieck-T, geradeaus”
Als Fahrer, der die Gegend nicht sehr gut kennt, habe ich doch hin und wieder ein Aha-Erlebnis gehabt: Ja, in Oberkulm waren wir doch vor vielen Jahren in einem WK einquartiert.
Jetzt aber fuhren wir mit den G 300 wieder auf schmalen Wegen weiter. Aber plötzlich trafen wir in einem T auf den höchsten Punkt der Böhler-Strasse und zweigten nach links ab Richtung Schöftland.
Ganz kurz bin ich jetzt in der Erinnerung wieder unterwegs in einem Saurer M6 (Jahrgang 1939, 3 Achsen, 85 PS (was gibt’s da zu lachen?), mit Artilleriekanone am Haken (etliche Tonnen schwer, Kaliber 10.5 cm). Dazu auf der Ladebrücke eine Gruppe von 6-8 Kanonieren und neben mir in der Kabine ein Unteroffizier. Geschwindigkeit hinauf: etwa 10 bis 15 km/h. Und hinunter? Bloss nicht schneller !
Aber jetzt wieder weiter mit dem G300 (184 PS !): Über Üerkheim und Bottenwil rechts durch die Wälder nach Zofingen und nicht durch Wälder nach Strengelbach. Nacher auf Waldstrassen bis zum Restaurant Fennern (www.gasthof-zur-fennern.ch).
Wir sind etwas früher eingetroffen als geplant und ein paar andere sind auch schon da. Draussen an der Sonne im Windschatten der Hausmauer nutzen wir die Zeit für einige interessante Diskusionen. Als alle eingetroffen sind, bittet uns der Wirt hinein. Ein langer Tisch ist für uns vorbereitet. Zuerst gibt’s einen Salat, als Hauptgang Fondue mit kleinen Beilagen und nachher noch ein feines Dessert.
Gut verpflegt machen wir uns auf die Rückreise. Aber auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Zuerst über eine fast geschlossene grosse Schlaufe erreichen wir auf Wald- und Nebenstrassen Vordemwald. Weiter auf Strassen nach Rothrist – Oftringen – Walterswil SO – um Safenwil herum – und wieder für die nächsten mehr als 10 km in Wäldern bis Aarau.
Durch die Stadt, über die neue Aare-Brücke, hinauf aufs Benkerjoch – und nein, nicht hinunter – sondern noch weiter hinauf, bis dann der Weg doch wieder abwärts führt, am Wiwäggupf (das gibts, steht so in der Karte) vorbei und irgendwie nach Herznach.
Unterdessen ist die Zeit schon recht fortgeschritten und wir denken an eine Abkürzung nach Othmarsingen. Als uns nach Zeihen die Autobahn-Einfahrt Effingen “sehr nahe emtgegen kommt” überlegen wir nicht mehr lange und stellen den Blinker nach rechts.
Wir sind nicht die ersten im ALCO – Sandro und Adrian sind schon da. Wir können tanken und den Wagen in der einen Anlage waschen. Alle andern Wasser-Aussenzapfstellen sind wegen der Kälte trockengelegt.
Nach und nach kommen auch die andern Teams zurück. Als alle den Marschparkdienst erledigt haben, treffen wir uns zur Schlussbesprechung im Truppengebäude.
Mit grossem Applaus bedanken wir Teilnehmer uns bei den beiden Kursleitern Junior-Chef Sandro und Senior-Chef Adrian. Wir freuen uns auf weitere “Klein, aber oho”.
Nachsatz:
Das “oho” hatte natürlich nicht nur bei mir schon ein wenig Erwartungen geweckt, dass die G300 ihre ausgezeichneten Fähigkeiten würden beweisen können. Mit Allradantrieb, Geländegang, 1, 2 oder 3 Differential-Sperren (und allenfalls noch 2 oder 4 Ketten). Aber wer konnte schon bei der Planung vor Monaten ahnen, dass wir uns am 18. Februar 2023 bei schönstem Wetter auf staubtrockenen Wegen und Strassen bewegen würden ?
Hans Winiger